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Spider-Man: Across the Spider-Verse Kritik: Mehr vom Besten

Seit diesem Donnerstag läuft „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ in den deutschen Kinos. Titelheld Miles Morales und etliche weitere Spinnen-Personen erleben ihr zweites Abenteuer. Ich verrate dir die Stärken und Schwächen des Marvelfilms in meiner Kritik.

Selbst wenn man nicht viel in der Welt der Superhelden unterwegs ist, Spider-Man dürfte nahezu jedem etwas sagen. In etlichen Formen wurde die Geschichte von Peter Parker bereits erzählt. Für viele Fans bis heute ikonisch ist Sam Raimis 2002er-Variante mit Tobey Maguire. Zuletzt fügte man in der neusten Realverfilmung „Spider-Man: No Way Home“ Neuling Tom Holland mit dem Amazing Spider-Man Andrew Garfield und Tobey Maguire zusammen. Eine Figur tauchte in dem multiversalen Spaß allerdings nicht auf: Miles Morales.

Miles Morales ist in vielerlei Hinsicht nicht der typische Spider-Man. Das offensichtlichste vorweg: Er ist nicht weiß und heißt auch nicht Peter Parker. Er passt nicht in das typische Superhelden-Muster und ist trotzdem genau der Spider-Man den wir immer brauchten. Das bewies uns Sony bereits 2018, als „Spider-Man: A New Universe“ in den Kinos anlief. Ganz abseits der laufenden Realverfilmung mit Tom Holland wagte man einen außergewöhnlichen Animationsfilm.

Gelungen ist dieses Experiment alle mal. Mit dem gewagten und gleichzeitig innovativen Animationsstil gewann man etliche Awards, unter anderem auch einen Oscar für den besten animierten Spielfilm. Nicht verwunderlich also, dass man eine Fortsetzung ankündigte, die nun anläuft.

Endlich nicht nur Sidekick

Während der erste Teil noch mit Miles Morales aufhörte, setzt Across the Spider-Verse nicht bei ihm an. Stattdessen erfahren wir mehr zu Gwen Stacy. Seit dem Tod von Peter Parker ist Gwen Einzelgängerin und hat Schwierigkeiten, Anschluss zu finden. Ihr Vater macht es sich als Polizist zur Aufgabe, Peters Tod zu rächen, wofür er Spider-Gwen verantwortlich macht und so unbewusst seine eigene Tochter jagt.

Als sich Gwen während einer Mission ihrem Vater offenbart, wird ihre Beziehung auf die Zerreißprobe gestellt. Dabei stößt sie zufällig auf eine von Miguel O’Hara aka Spider-Man 2099 angeführte Vereinigung von Spider-Menschen. Sie schließt sich der Gruppierung an und versucht so die Ordnung im Universum herzustellen.

Gwen Stacy hält ihre Kapuze fest, im Hintergrund eine kunterbunte Skyline
Gwen ist endlich mehr als eine Begleiterscheinung

Schon mit dem Einstieg in Across the Spider-Verse wagen die Macher sich wieder ins Unversuchte. Statt die Partnerin von Spider-Man wie sonst nur zu einem Sidekick zu machen, widmet man ihr in diesem Film direkt das Opening. Endlich wird aus einer so wichtigen und entsprechend vielschichten Person ein Hauptcharakter, der nicht nur Spider-Man dient, sondern auch eine eigene Geschichte erzählt.

Durch die Vereinigung der Spider-Menschen bekommt Gwen die Chance, durchs Multiversum zu reisen und damit auch Kontakt zu Miles Morales aufzunehmen. In seinem Brooklyn ist er in Gedanken auch oft bei Gwen, schlägt sich aber auch mit den klassischen Bösewichten aus der Nachbarschaft umher. Sein größter Gegenspieler ist dabei The Spot. Als Gwen jedoch endlich zu ihm stößt, löst das eine Verkettung von Ereignissen mit multiversaler Bedeutung aus.

Überfrachtetes Kunstwerk

Bei Into the Spider-Verse experimentierte man mit den unterschiedlichsten Animationsstilen, die sich je nach Welt änderten. Das setzt man in Across the Spider-Verse gekonnt fort, langweilt damit aber auch keineswegs, da man immer neue und überraschende Stile findet. Dabei wechseln die Inszenierungen zwischen schlichtweg atemberaubend und urkomisch.

Natürlich gibt es auch wieder unzählige Varianten an unterschiedlichsten Spider-Men beziehungsweise Spider-Arten(?) zu sehen. Der Kreativität sind hier keinerlei Grenzen gesetzt und selbst der eingefleischteste Fan wird hier sicherlich überrascht aus dem Kinosaal gehen.

Wie bei so manch anderem Film übers Multiversum tendiert auch „Spider-Man: Across The Spider-Verse“ dazu, etwas überfrachtet zu sein. Man möchte möglichst viele Figuren und auch Welten zeigen, eine emotionale Geschichte erzählen und gleichzeitig noch viele Lacher mitnehmen. Das ist zwar sehr unterhaltsam, die Laufzeit von 2 Stunden und 16 Minuten ist aber gut spürbar.

Fazit:

„Spider-Man: Across The Spider-Verse” ist kein typischer Superheldenfilm. Die Geschichte dreht abseits der typischen Normen frei und erzählt eine bewegte Geschichte über den eigenen Platz in der Welt – oder in diesem Fall in vielen Welten. Alte Charaktere kehren zurück, werden mit spannender Hintergrundgeschichte genährt und neue Figuren werden eingeführt. Nahezu jede Szene möchte man sich ausdrucken, weil hier mit so viel Liebe zum Detail animiert wurde. Definitiv ein sehenswerter Film, der nicht nur Fans von Superheldenfilmen abholt und locker die Realverfilmungen in die Tasche steckt.

Nils Zehnder
95/100
Wertung
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