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Der Super Mario Bros. Film: Kein Totalausfall

Mit „Der Super Mario Bros. Film“ startete Nintendo nach vielen Jahren einen neuen Versuch, die ikonischen Videospiel-Figuren auf die Leinwand zu bringen. Rausgekommen ist dabei ein typischer Abenteuerfilm des Minion-Studios.

Der Konsolen- und Spielehersteller Nintendo ist einer der größten Vertreter im Bereich des Merchandisings. Abseits von Disney setzt kaum eine andere Firma so viele Produkte rund um deren beliebte Marken um. Von einem Thema hielt man sich aber nun einige Jahre fern: Filme.

Ganz von ungefähr kommt das bekanntlich nicht. Denn der Kinofilm „Super Mario Bros.“ war ein legendärer Flop. Der Versuch, Mario und Luigi in Realform umzusetzen, ging komplett nach hinten los. Inzwischen können viele darüber lachen, nicht umsonst gilt der Film inzwischen als Geheimtipp für alle Fans von Trashfilmen.

Mittlerweile hat man das Trauma bei Nintendo aber wohl hinter sich gelassen und geht mit dem sperrigeren Titel „Der Super Mario Bros. Film“ einen neuen Weg. Anstelle einer Realverfilmung tat man sich mit dem Animationsstudio Illumination zusammen. Die setzten zuvor beispielsweise die ikonischen „Minions“ um oder brachten auch „Sing“ an den Start.

Der Titel lässt es bereits vermuten, der Film dreht sich im Kern um die beiden Brüder Mario und Luigi. Die beiden sind Klempner in Brooklyn, das Geschäft läuft bisher allerdings nicht wirklich gut. Als die Stadt von einem mysteriösen Zwischenfall überflutet wird, geraten die Brüder in eine Parallelwelt. Mario landet im Pilz-Königreich, wo er auch auf Prinzessin Peach stößt, mit der er nicht nur seinen Bruder, sondern auch ihre Welt vor dem fiesen Bowser retten muss.

Illuminations Musterplan

Schon gleich am Anfang merkt man bei „Der Super Mario Bros. Film“, dass man in einem Film von Illumination sitzt. Das liegt nicht nur an deren einzigartigem Animationsstil, der hier auch wirklich gelungen ist, sondern auch am Aufbau der Geschichte. Auch bei der Mario-Verfilmung folgt das Studio seinem selben (erfolgreichen) Musterplan. Kurzgefasst bekommen wir die klassische Heldenreise als Abenteuerfilm für die ganze Familie präsentiert.

Das funktioniert wenig überraschend ganz gut, tut sich aber schwer bei der Unmenge an Inhalten, die man in dem Film unterbringen möchte. Das Duo aus Mario und Luigi reichen da natürlich nicht, es müssen auch jegliche Charaktere aus etlichen Mario-Games auftauchen. Das passt nicht immer zur Handlung und wirkt oft gezwungen, wenn man einfach nur möglichst viele Level und Spielkonzepte in die Handlung einflechten will. Klar, viel Wiedererkennungswert gibt es, man hätte die einzelnen Versatzstücke aber sicher eleganter zusammenwursten können.

Auffällig wird das auch beim Tempo des Films. Anfangs lässt man sich viel Zeit dafür, um die Grundsituation der Klempner-Brüder einzuführen. Als es dann auf den großen Showdown zugeht, ist alles plötzlich ganz schnell vorbei. Teils kommt dadurch das Gefühl auf, als hätte man vor dem Release noch einmal radikal Szenen weggekürzt.

Fazit:

Der „Der Super Mario Bros. Film“ spielt glücklicherweise in einer komplett anderen Liga als der Ausrutscher aus dem Jahr 1993. Auch wenn der weltweite Kritiker-Score sich eher in Grenzen hält, müssen sich Fans keine Sorgen um einen regelrechten Totalausfall machen. Der Film geht vielmehr auf Nummer sicher. Um auch wirklich viele Fans abzuholen, besteht der Streifen gar fast nur aus Fan-Service. Das sorgt natürlich für Nostalgie-Faktor und wird sicher auch den ein oder anderen neuen Fan ins Nintendo-Universum ziehen. Die innovativste Story bekommt man hier sicher nicht geliefert, aber die erwartet wohl auch keiner bei der Umsetzung eines Jump and Run Charakters für die große Leinwand.

Nils Zehnder
50/100
Total Score
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