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The Big Door Prize Staffel 1 Kritik: Die Maschine des Schicksals

Mit “The Big Door Prize” bringt Apple TV Plus die nächste Originalserie an den Start. Die beschäftigt sich mit nichts Geringerem als der Frage nach dem Sinn des Lebens und bleibt dabei überraschend lockerleicht und lustig.

Der Teaser-Trailer, den uns Apple von „The Big Door Prize“ vorsetzte, wirkte mehr als nur mysteriös. In knapp 50 Sekunden präsentierte man uns noch recht wage die Grundprämisse der Serie. Da steht in einem Laden von heute auf morgen ein Automat mit dem Namen Morpho. Darunter prangt in englischer Sprache der voluminöse Text „Entdecke dein Lebenspotenzial“. Zwei Dollar sind dafür fällig und dann spuckt einem die Maschine ein visitenkartengroßes Kärtchen aus, auf dem etwas steht, was das eigene Potenzial beschreiben soll.

In diesem Teaser wirkt das alles sehr sci-fi-lastig, aber darum geht es in „The Big Door Prize“ nicht mal im Ansatz. Wer auf Antworten darauf hofft, woher der mysteriöse Automat kommt und ob er wirklich alles weiß, der wird wohl enttäuscht sein. Denn Apples neue Serie beschäftigt sich im Kern mit den Figuren einer Kleinstadt, die sich an ganz unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben befinden und entsprechend verschieden mit der Maschine umgehen.

Wenig Fantasy, dafür guter Humor

Dass der Fantasy-Teil keine so große Rolle spielt, zeigte uns auch der später erschienene Trailer. Dort gab es erstmals mehr Kontext. Wir finden uns in einem kleinen US-Städtchen namens Deerfield wider. Das Leben dort ist alles andere als ungewöhnlich, bis eben jener besagte Automat auftaucht.

Zu Beginn lernen wir den Lehrer Dusty (Chris O’Dowd) kennen, der erst mal nicht viel von dem Automaten hält. Im Gegenteil sogar, er ist schließlich mit seinem Leben zufrieden, oder zumindest musste er sich nie darüber Gedanken machen. Es kommt aber natürlich, wie es kommen muss und auch Dusty lässt sich sein Potenzial in Worte ausdrucken und ist sich plötzlich nicht mal ansatzweise so sicher.

Das klingt nach schwerer Kost, ist es aber gar nicht. Wieder mal beweist Apple TV Plus das Geschick, schwere Themen in ein lockerleichtes Korsett zu schnüren. Zuletzt tat man das unter anderem bei der Hit-Serie Ted Lasso, die oft überraschend ruhige Töne anschlägt, oder auch die kürzlich gestartete Serie „Shrinking“, in der es um Therapie und den Umgang mit Problemen geht.

Während die Rahmenhandlung zwar auf Dusty und der Beziehung zu seiner Familie basiert, gibt die Geschichte aber auch vielen anderen Charakteren ihren Raum. Nach der Auftaktepisode widmet man sich anderen Bewohnern der Kleinstadt, deren persönlichen Problemen und auch der besonderen und teils irrwitzigen Art, mit den neuen Erkenntnissen umzugehen.

Fazit:

Nachdem Apple TV Plus zum Start hin noch mit wenig Inhalten aufwarten konnte, hat der Streamingdienst trotz fehlender Lizenztitel inzwischen an Größe gewonnen und scheint bewusst die Fehler von Netflix und Co zu umgehen. Statt quantitativ viele Serien abzuladen, bringt man immer wieder besondere Serien mit einem ganz eigenen Charakter an den Start. Auch „The Big Door Prize“ ordnet sich in die durchaus sehenswerten Serien ein. Auf zu viel Sci-Fi sollte man nicht hoffen und auch Mystery kommt hier nicht bei raus. Stattdessen aber ist es eine liebevolle Serie geworden, die mit den 30-minütigen Episoden schnell wegzuschauen ist und trotzdem auch zum Nachdenken anregt.

„The Big Door Prize“ läuft seit dem 29. März 2023 bei Apple TV Plus. Die Serie kann hier angesehen werden.

Nils Zehnder
80/100
Total Score
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