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Scream 6 Filmkritik: Weniger Fan-Service mehr Kills

Mit „Scream 6“ startet bereits rund ein Jahr nach dem letzten Teil die Fortsetzung der beliebten Horror-Reihe. Man setzt auf alte Stärken und weniger Fan-Service, bleibt aber auch hinter dem Vorgänger zurück.

Als man im vergangenen Jahr „Scream 5“ an den Start brachte, ging man ein großes Risiko ein. Erstmals seit dem Ableben von „Scream“-Schöpfer Wes Craven erschien ein Semi-Reboot. Alte Charaktere wie Sidney (Neve Campbell), Gale Weathers (Courtney Cox) und Dewey (David Aquette) feierten ihr Comeback seit dem vierten Teil von 2011. In den Fokus rückte man aber ein neues Duo bestehend aus Jenna Ortega und Melissa Barrera in ihren Rollen als Tara und Sam Carpenter.

Nachdem der Film sowohl finanziell als auch bei den Fans gut aufgenommen wurde, gab Paramount Pictures schnell „Scream 6“ in Auftrag, der nun bereits ein gutes Jahr später in den Kinos anlief. Während man im fünften Teil noch vermehrt auf Fan-Service setzte, wagt man sich mit dem neuen Film etwas weiter aus der Komfortzone raus. Statt in Woodsboro finden wir uns erstmals in den unendlichen Weiten von New York City wider.

Ohne Sidney, dafür in New York

Um etwas Abstand von den traumatisierenden Ghostface-Morden zu bekommen und wegen des Studiums zieht Tara nach New York und ihre Schwester direkt hinterher. Der alte Freundeskreis ist auch noch mit an Bord, sonst schottet man sich aber größtenteils ab. Wirklich Ruhe will bei den Schwestern und ihren Freunden aber nicht einkehren. Ghostface treibt auch in der Großstadt erneut sein Unwesen.

Neben der neuen Location ist auch erstmals seit Beginn der Reihe Neve Campbell nicht mehr in der Filmreihe zu sehen. Die stellte im Vorfeld bereits klar, dass man sich aus finanziellen Gründen nicht einigen konnte. Dem Franchise tut das aber ziemlich gut. Statt die alteingesessenen Charaktere durch unendliche Morde zu ziehen, gönnt man zumindest Sidney Prescott endlich ihr verdientes Happy End.

Etwas zu verheißungsvoll war man mit der Promo zu „Scream 6“. Die drehte sich vor allem darum, dass man sich nun nach New York City begebe. Im Trailer wurde prominent eine Szene in der U-Bahn gezeigt, welche die Gleichgültigkeit der Großstadt-Bewohner in den Fokus rückte. Abseits dieser Szene vergisst man das Konzept aber größtenteils. Da sich der Freundeskreis rund um die beiden Schwestern stark von der Außenwelt abkapselt, hat man nicht wirklich das Gefühl, verloren in einer Weltmetropole zu sein.

Ähnlich schwierig verhält es sich mit den neuen Charakteren. Während man in „Scream 5“ noch viel Zeit mit ihnen verbrachte, um sie kennenzulernen, stagnieren sie im sechsten Teil sehr. Wir erfahren nicht wirklich etwas Neues und so wäre man auch nicht zu überrascht, wenn sie im nächsten Moment doch dem Ghostface-Killer zu Opfer fallen würde.

Abseits des zurückgelassenen Potenzials bei der Location und den Charakteren weiß „Scream 6“ aber sehr gut zu unterhalten. Hier setzt man auf das altbewährte Konzept der Reihe: Meta-Humor, Anspielungen für Filmfans und ordentlich Splatter.

Fazit:

Wer den sechsten Teil einer Horrorreihe im Kino ansieht, hat sicherlich gewisse Erwartungen und die kann „Scream 6“ alle mal einhalten. Das Regie-Duo aus Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett beweist ein gutes Händchen im Umgang mit der Horror-Reihe von Wes Craven. Wer mit den bisherigen Scream-Teilen nichts anfangen konnte, wird mit dem neuen Film sicherlich keine Offenbarung bekommen. Er setzt die Reihe aber sehr logisch fort und lässt Raum für weitere Geschichten. Ganz so beeindrucken wie „Scream 5“ konnte man allerdings nicht. Für Teil 7 bleibt aber Hoffnung, sollte man den Kill-Counter ein wenig runterschrauben und sich den Charakteren mehr annehmen, könnte man die Reihe auf einen neuen Höhepunkt bringen.

Nils Zehnder
75/100
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