Hijack Serie Kritik: Starker Apple TV Plus Thriller mit Idris Elba
Seit dieser Woche läuft auf Apple TV Plus die neue Thriller-Serie „Hijack“ mit Idris Elba in der Hauptrolle. Ich verrate dir in meiner Kritik, ob die Serie einen Blick wert ist.
Flugzeugentführungen kommen in der realen Welt (glücklicherweise) nur äußerst selten vor. Die Filmwelt hat aber ihre Faszination darin gefunden. Das ist auch wenig verwunderlich, schließlich funktionierte das Konzept, in einem Fluggefährt gefangen zu sein, beispielsweise auch schon brillant in „Alien“.
Apple verpackt das Konzept nun in der neuen Eigenproduktion „Hijack“ in eine Serie. Dabei wird der Flug KA29 auf seinem Weg von Dubai nach London entführt. Eine Strecke, die ohne Landung zwischendrin sieben Stunden dauern wird. An Bord ist auch der von Idris Elba gespielte Sam Nelson. Er ist ein erfahrener Verhandlungsführer aus der Wirtschaft und versucht sein Bestes, das Flugzeug wieder Heil auf den Boden zu bringen.
Non-Stop als Serie - in anders
Schon die Prämisse der Serie klingt sehr nach dem 2014er Film „Non-Stop“. Darin spielte Liam Neeson die Hauptrolle als Air-Marshal, der einen entführten Flug wieder unter Kontrolle bringen muss und dabei selbst zur Zielscheibe wird. Im Grunde also eine ähnliche Geschichte. „Hijack“ ist aber nicht nur eine simple Adaption als Serie.
Stattdessen wandelt man die Erzählweise ein gutes Stück ab. In „Non-Stop“ erleben wir die Geschichte quasi nur aus der Perspektive von Liam Neeson und sind daher selbst in diesem Flugzeug gefangen. „Hijack“ hingegen wechselt auch gerne die Perspektive. Wir erfahren mehr über die Motive und Hintergrundgeschichte des Protagonisten, den Entführern als auch der Bodencrew, die gleichzeitig lange unwissend über die Vorgänge an Bord des Flugzeugs sind.
Das gibt der Serie eine spannende Dynamik und eine deutlich höhere Vielschichtigkeit. Man versucht nicht nur von einer Actionszene zur nächsten zu hasten, sondern auch den Figuren eine Hintergrundgeschichte zu geben. Dadurch ist „Hijack“ deutlich mehr Thriller als Action-Serie und versucht sich stellenweise auch an Dramatik-Ansätzen. Die gelingen aber nur manchmal.
Der Cast limitiert
Manche Dialoge wirken da einfach zu platt und melodramatisch, als dass man sie Ernst nehmen könnte. Eine Ursache davon ist unter anderem der Cast. Idris Elba spielt gewohnt stark, doch um ihn herum flacht es sehr ab. Hier scheint das Budget der Apple TV Plus-Serie dann doch an seine Grenzen zu stoßen.
Nichtsdestotrotz weiß die Serie gut zu unterhalten. Elba trägt die Handlung gut und wichtige Schlüsselrollen sind noch entsprechend solide besetzt. Beeindruckend ist auch, dass man trotz des Serienformats nicht an den Spezialeffekten gespart hat. Wenn Düsenjäger zum Flugzeug aufsteigen und wir die Maschine von außen zu Gesicht bekommen, wirkt alles stets realistisch und wertig.
Fazit:
Mit „Hijack“ setzt Apple TV Plus den eigenen Standard fort, weiterhin weniger Serien, dafür aber qualitativ hochwertigere Produktionen an den Start zu bringen. Insgesamt besteht die Staffel aus sieben Episoden, die gleichzeitig die siebenstündige Flugzeit widerspiegeln. Die Spannung ist gut verteilt, es gibt interessante Cliffhanger und man rätselt selbst gerne mit, was nun die Motive der Flugzeugentführer sind. „Hijack“ ist also ein packender Thriller, der durchaus einen Blick wert ist, man sollte nur nicht das größte Action-Feuerwerk überhaupt erwarten.
„Hijack" ist ab sofort bei Apple TV Plus zum Streamen verfügbar. Neue Episoden erscheinen jede Woche. Hier kann die Serie gestreamt werden.
